KI im Einsatz: Wie Künstliche Intelligenz Literatur zugänglicher macht

KI Logo mtheis

In einer Zeit, in der Künstliche Intelligenz (KI) zunehmend in unseren Alltag integriert wird, erleben wir eine interessante Anwendung dieser Technologie im Bereich der Literatur. KI-Systeme wie ChatGPT von OpenAI bieten uns neue Möglichkeiten, klassische Werke der Literatur zu erforschen und zu verstehen. Dieser Artikel beleuchtet, wie KI genutzt werden kann, um literarische Klassiker auf innovative Weise zugänglich zu machen.

Roboter analysiert ein Buch (DALL-E)

Dabei bietet sich folgende Anwendung für die KI: Die Erstellung eines Dokuments mit kurzen Zusammenfassungen von 20 literarischen Klassikern. Diese Aufgabe illustriert die beeindruckenden Fähigkeiten von KI in Bezug auf Textverständnis und -erstellung. Zunächst wurden bekannte Werke wie Goethes „Faust“, Orwells „1984“ und Kafkas „Die Verwandlung“ ausgewählt. Anschließend generierte die KI prägnante, inhaltsreiche Zusammenfassungen dieser komplexen Texte.

Die Herausforderung bestand darin, die Essenz jedes Werkes in wenigen Absätzen einzufangen, was ein tiefes Verständnis der Texte und ihrer thematischen Komplexität erfordert. Diese Aufgabe demonstriert die fortschrittlichen NLP-Fähigkeiten (Natural Language Processing) von KI-Systemen, die es ermöglichen, Textinhalte nicht nur zu verarbeiten, sondern auch in einem neuen, zusammengefassten Kontext darzustellen.

Hier das Beispiel dazu:

ChatGPT-Prompt: Welche Klassiker der Literatur sollte man gelesen haben?

Als Ausgabe erhielt ich eine Liste mit überwiegend internationalen Klassikern.

ChatGPT-Prompt: Welche Klassiker gibt es darüber hinaus von deutschen Autoren? Maximal 10 Stück

Ergebnis: die aus den beiden Anfragen entstandene Gesamtliste:

  1. „Faust“ von Johann Wolfgang von Goethe
  2. „1984“ von George Orwell
  3. „Die Verwandlung“ von Franz Kafka
  4. „Moby-Dick“ von Herman Melville
  5. „Krieg und Frieden“ von Leo Tolstoi
  6. „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen
  7. „Der große Gatsby“ von F. Scott Fitzgerald
  8. „Don Quijote“ von Miguel de Cervantes
  9. „Die Göttliche Komödie“ von Dante Alighieri
  10. „To Kill a Mockingbird“ (Wer die Nachtigall stört) von Harper Lee
  11. „Die Leiden des jungen Werthers“ von Johann Wolfgang von Goethe
  12. „Der Zauberberg“ von Thomas Mann
  13. „Buddenbrooks“ von Thomas Mann 
  14. „Die Blechtrommel“ von Günter Grass
  15. „Der Prozess“ von Franz Kafka
  16. „Effi Briest“ von Theodor Fontane 
  17. „Berlin Alexanderplatz“ von Alfred Döblin
  18. „Die Räuber“ von Friedrich Schiller 
  19. „Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing
  20. „Demian“ von Hermann Hesse

 

ChatGPT-Prompt: Kannst Du bitte für alle 20 o.g. Werke jeweils eine kurze Zusammenfassung mit maximal 2-3 Absätzen schreiben? Dadurch soll man die Möglichkeit haben, die wesentlichen Inhalte und den Sinn zu erkennen, ohne die Werke lesen zu müssen.

Antwort: Selbstverständlich, ich gebe dir von jedem Werk eine kurze Zusammenfassung:

  1. „Faust“ von Johann Wolfgang von Goethe:

„Faust“ ist ein Drama, das die Geschichte von Dr. Faust erzählt, einem Gelehrten, der nach tiefem Wissen und Vergnügen strebt. Er schließt einen Pakt mit dem Teufel Mephistopheles, um unbegrenzte Kenntnisse und weltliche Freuden zu erlangen. Das Werk thematisiert Fausts Konflikte, seine Liebe zu Gretchen und seine ständige Suche nach Wahrheit und Sinn.

  1. „1984“ von George Orwell:

„1984“ ist ein dystopischer Roman, der eine totalitäre Gesellschaft beschreibt, in der Gedankenkontrolle und ständige Überwachung herrschen. Der Protagonist, Winston Smith, kämpft gegen die Unterdrückung des „Großen Bruders“ und sucht nach Wahrheit und Freiheit. Das Buch ist eine Warnung vor den Gefahren totalitärer Regime.

  1. „Die Verwandlung“ von Franz Kafka:

In diesem kurzen Roman erwacht der Handlungsreisende Gregor Samsa eines Morgens und findet sich in ein riesiges Insekt verwandelt. Die Geschichte verfolgt die Auswirkungen dieser Verwandlung auf Gregor und seine Familie, wobei Themen wie Isolation, Entfremdung und menschliche Grausamkeit erkundet werden.

  1. „Moby-Dick“ von Herman Melville:

Dieser Roman folgt dem Kapitän Ahab und seiner Besessenheit, den weißen Wal Moby Dick zu töten, der ihm einst ein Bein abgerissen hat. Die Geschichte ist eine epische Erzählung über Rache, Menschheit und den unausweichlichen Kampf gegen die Natur.

  1. „Krieg und Frieden“ von Leo Tolstoi:

Dieses umfangreiche Werk schildert die französische Invasion Russlands und die Auswirkungen des Napoleonischen Krieges auf die russische Gesellschaft durch die Augen mehrerer Adelsfamilien. Es ist bekannt für seine komplexen Charaktere und detaillierten historischen Beschreibungen.

  1. „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen:

Dieser Roman dreht sich um Elizabeth Bennet und ihre Familie, die mit den gesellschaftlichen Erwartungen der Heirat im England des 19. Jahrhunderts konfrontiert sind. Die Geschichte zeichnet sich durch ihren Witz und ihre Kritik an den Geschlechter- und Klassenunterschieden aus.

  1. „Der große Gatsby“ von F. Scott Fitzgerald:

Dieser Roman beschreibt die tragische Geschichte von Jay Gatsby, einem mysteriösen Millionär, der in den 1920er Jahren in den USA nach Liebe und Erfolg strebt. Es ist eine Darstellung des Amerikanischen Traums und seiner Schattenseiten.

  1. „Don Quijote“ von Miguel de Cervantes:

Der Roman erzählt die Abenteuer von Don Quijote, einem Mann, der sich als Ritter ausgibt, und seinem treuen Begleiter Sancho Panza. Die Geschichte ist eine Satire auf die romantischen Ritterromane und thematisiert die Grenzen zwischen Realität und Fantasie.

  1. „Die Göttliche Komödie“ von Dante Alighieri:

Dieses epische Gedicht führt durch die drei Reiche des Jenseits: Hölle, Fegefeuer und Paradies. Es beschreibt Dantes Reise durch diese Welten, geleitet von dem römischen Dichter Vergil und später von Beatrice, und bietet tiefe Einblicke in die mittelalterlichen Vorstellungen von Sünde und Erlösung.

  1. „To Kill a Mockingbird“ (Wer die Nachtigall stört) von Harper Lee:

Das Buch beschreibt die Kindheitserlebnisse der jungen Scout Finch in der Südstaaten-Gesellschaft der 1930er Jahre. Zentral ist der Gerichtsprozess, in dem ihr Vater, ein Anwalt, einen schwarzen Mann verteidigt, der fälschlicherweise des Missbrauchs beschuldigt wird. Es thematisiert Rassismus und Ungerechtigkeit.

  1. „Die Leiden des jungen Werthers“ von Johann Wolfgang von Goethe:

Dieser Briefroman erzählt von Werther, einem jungen Mann, der sich hoffnungslos in Lotte verliebt, die jedoch bereits vergeben ist. Seine unerwiderte Liebe und sein innerer Konflikt führen ihn schließlich in eine tiefe Krise und zum Suizid.

  1. „Der Zauberberg“ von Thomas Mann:

Der Roman folgt Hans Castorp, der einen Verwandten in einem Schweizer Sanatorium besucht und dort selbst für sieben Jahre bleibt. Die Geschichte ist eine tiefgründige Auseinandersetzung mit Themen wie Zeit, Krankheit, Tod und der europäischen Ideengeschichte.

  1. „Buddenbrooks“ von Thomas Mann:

Dieser Roman erzählt vom Aufstieg und Fall einer Lübecker Kaufmannsfamilie über vier Generationen. Er beschäftigt sich mit Themen wie gesellschaftlichem Wandel, Familientradition und dem Konflikt zwischen persönlichem Glück und geschäftlichen Pflichten.

  1. „Die Blechtrommel“ von Günter Grass:

Dieser Roman erzählt die Geschichte von Oskar Matzerath, der im Alter von drei Jahren beschließt, nicht weiter zu wachsen. Durch seine Trommel und seine außergewöhnliche Stimme kommentiert er die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegszeit in Deutschland.

  1. „Der Prozess“ von Franz Kafka:

In diesem Roman wird Josef K. eines Morgens verhaftet, ohne zu wissen, wofür. Die Geschichte folgt seinen Bemühungen, das undurchsichtige und absurde Gerichtssystem zu verstehen und sich gegen seine Anklage zu wehren.

  1. „Effi Briest“ von Theodor Fontane:

Der Roman handelt von der jungen Effi Briest, die in eine unglückliche Ehe mit einem älteren Baron gezwungen wird. Ihre Affäre und die darauffolgenden gesellschaftlichen Konsequenzen spiegeln die strengen moralischen Codes des 19. Jahrhunderts wider.

  1. „Berlin Alexanderplatz“ von Alfred Döblin:

Die Geschichte folgt Franz Biberkopf, einem ehemaligen Sträfling in Berlin der 1920er Jahre, der versucht, ein anständiges Leben zu führen, aber immer wieder in kriminelle Aktivitäten verwickelt wird. Der Roman ist bekannt für seine innovative Erzählweise und die lebhafte Darstellung der Stadt Berlin.

  1. „Die Räuber“ von Friedrich Schiller:

Das Drama handelt von zwei Brüdern, Karl und Franz Moor. Karl wird von seinem jüngeren Bruder betrogen und zum Anführer einer Räuberbande. Das Stück thematisiert Freiheit, Gerechtigkeit und die Natur des Menschen.

  1. „Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing:

Dieses dramatische Gedicht spielt im Jerusalem des 12. Jahrhunderts und ist eine Hymne auf religiöse Toleranz und Verständigung. Die berühmte Ringparabel ist ein zentrales Element des Stücks.

  1. „Demian“ von Hermann Hesse:

Der Roman schildert die Jugend und Selbstfindung von Emil Sinclair, der durch die Begegnung mit dem geheimnisvollen Max Demian tiefgreifende geistige und emotionale Entwicklungen erfährt. Das Buch thematisiert Themen wie Identität, Moral und die Dualität der menschlichen Natur.